(Romano Levi beim Etikettieren seines Grappas)
Für Grappaliebhaber war ein Besuch bei Romano Levi in Neive wie ein Besuch in Rom beim Papst. Das eindrucksvollste Zeugnis seiner Beliebtheit legten die vielen internationalen Visitenkarten ab, die von den Besuchern hinter die Elektrizitätsleitung in seinem Büro geschoben: das war das who is who der Wein – und Grappawelt. Jeder, der eine Flasche Levigrappa erbeuten konnte, war ein glücklicher Mensch; nicht selten wurden die Flaschen gesammelt.
(Die traditionelle Marketingabteilung der Firma Levi)
Levi war ohne Zweifel der Grappapapst im Piemont, auch wenn er alles andere als heilig aussah. Im Grunde war er ein sonderbarer Kauz; klein, zerzaust, etwas wuselig aber immer freundlich führte er jeden Besucher durch seine Destille, die sich dadurch auszeichnete, dass hier die Zeit stehen geblieben war, kein neuer Schnickschnack, alles wurde nach alter Tradition und mit unendlich viel Zeit destilliert.
Das Allerheiligste aber war sein ‚Büro‘, wenn man es als solches bezeichnen konnte. Nicht nur dass sich hier die Zeitungen der letzten Jahre türmten, ebenso wie Essensreste der vergangenen Tage, nein hier war auch die Marketingabteilung von Levi untergebracht. Diese bestand aus weißem DinaA4 Paper, verschiedenfarbigen Tintenfässern und Stiften. Hier zeichnete Levi jedes Etikett selbst von Hand, die unterschiedlichsten Etiketten, je nach Lust und Laune. Damit war jede seiner Grappaflaschen ein Unikat und Sammler waren hinter diesen Unikaten her wie der Teufel hinter der armen Seele.
(Bunte Etikettenvielfalt)
Dieser Produktionsmethode führte zwangsläufig zu ständigen Engpässen: Grappa war ausreichend da, das Problem waren die Etiketten, davon hatte er nie welche vorrätig, sie mußten immer erst gemalt werden.
(Die Distilleria Levi heute)
Levi ist schon lange tot, dass heute sein Mythos weiter lebt ist im Wesentlichen zwei Geschäftsleuten aus dem Piemont zu verdanken. Sie haben die Destille gekauft und destillieren heute noch wie zu Zeiten Levis diesen vorzüglichen Grappa. Ein früherer Mitarbeiter Levis sorgt dafür, dass die Tradition ohne Bruch weiter geführt wird.
Die Kunden von Miogusto müssen nicht extra nach Neive pilgern, Sie können diesen Traditionsgrappa ganz einfach bei uns im Shop bestellen. Ausreichend Ware ist auch immer vorhanden.